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Menschen für Gauting/Piraten
 
MfG Gruß #3  – Axel Höpner

MfG Gruß #3  – Axel Höpner

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So waren die letzten Jahre im Gemeinderat

Liebe Menschen in Gauting,

ich bin Axel Höpner – Gemeinderat, Unterbrunner, Journalist, Radler und Mitgründer von „Kultur in Unterbrunn“ – und ich trete wieder auf unserer Liste an. In diesem dritten MfG-Gruß möchte ich ein wenig Einblick in die Gemeinderatsarbeit geben und erklären, warum ich hoffe, dass viele „Menschen für Gauting“ im nächsten Rat vertreten sind.

Bei der letzten Kommunalwahl wollte ich wie viele Kulturschaffende und Aktive aus Gauting vor allem die Wiederwahl von Kalle McFadden unterstützen, der viel bewegt und sich immer um Transparenz bemüht hatte. Engagiert hatte ich mich vorher vor allem bei „Kultur in Unterbrunn“. Wir setzen uns für den Erhalt der Wirtshauskultur ein und organisieren Auftritte vor allem von modernen, bayerischen Künstlerinnen und Künstlern im Böck, Högner und im Laurentius Stadl im Unterbrunner Pfarrhof. Zu Gast waren zum Beispiel die Autoren Andreas Lechner und Robert Hültner, die Band Monobo Son und der Musiker Maxi Pongratz, der Regisseur Marcus H. Rosenmüller, der Kabarettist Weiherer und der Isarindianer Willy Michl.

Ein parteipolitisches Engagement wäre für mich nicht infrage gekommen, auf kommunaler Ebene geht es auch nicht um Ideologie und Parteiprogramme. Hier wird nicht entschieden, ob Deutschland auf Atomkraft setzt oder wie die Flüchtlingspolitik aussieht. Es muss das Miteinander organisiert werden und entschieden werden, wofür das knappe Geld verwendet wird (wenn sich lokalpolitisch interessierte Menschen in demokratischen Parteien organisieren, ist das aber auch gut; es ist nur gut, wenn dies von Unabhängigen ergänzt wird).

Kandidiert auf Platz acht, bin ich überraschend in den Gemeinderat gerutscht: Die MfG schaffte es als drittstärkste Gruppierung in den Gemeinderat einzuziehen, der gewählte Tarek Luft zog zwischenzeitlich aus Gauting weg, ich wurde ein wenig vorgehäufelt, vor mir liegende konnten das Mandat nicht annehmen.

Fünf Jahre später kann ich sagen: Ich habe es sehr gern gemacht. Es ist hochinteressant zu sehen, wie Entscheidungen zustande kommen und zu verstehen, warum so vieles so lange dauert, egal ob es um Gewerbegebiete, Luftreiniger oder einen Expressbushalt geht.

Eins lernt man dabei im Gemeinderat sehr schnell: Der Gestaltungsspielraum ist gering. Gauting ist eine arme Gemeinde. Früher lebte es sich recht gut von der Beteiligung an der Einkommenssteuer. Das Thema Gewerbegebiete wurde wohl auch deshalb über Jahrzehnte eher vernachlässigt.

Doch hat der Gesetzgeber den Kommunen immer neue Pflichtaufgaben zugewiesen, zum Beispiel bei der Kinderbetreuung. Neue Einnahmequellen erschloss er ihnen nicht. So schieben wir in Gauting Investitionen wie in ein neues Feuerwehrhaus vor uns her, müssen Gebühren erhöhen und freiwillige Leistungen kürzen. Bei Anträgen muss man immer gleich erklären, wie sie finanziert werden sollen. Schon 10.000 Euro sind da im Budget nur schwer aufzutreiben.

Im Gemeinderat habe ich mich als Mitglied im UEV zum einen um die Umwelt-, Energie- und Verkehrsthemen gekümmert. Ich radle sehr viel, egal ob mit dem Mountainbike, Crosser oder Rennrad, und so ist mir besonders wichtig, dass die Interessen aller Verkehrsteilnehmer gleichermaßen berücksichtigt werden. Da gelangen uns kleine Erfolge wie die Herabstufung der Ammerseestraße zu einem Gehweg mit „Radfahrer frei“ und es gab Misserfolge – so wurde unser Antrag, auch in Stockdorf Radler nicht mehr auf einen offensichtlich rechtswidrigen Gehweg zu zwingen – mit reichlich fachfremden Argumenten abgelehnt. In einer interfraktionellen Radlgruppe haben wir uns die neuralgischen Punkte angesehen und diskutiert, wie man sie rad- und fußgängerfreundlicher gestalten kann.

Natürlich waren uns als MfG auch die kulturellen Themen wichtig. Dass die Kultur in Gauting derzeit weitgehend als Teil der kommunalen Daseinsfürsorge verstanden wird, ist ein wenig auch unserem steten Drängen zu verdanken – und da besonders unserem Kulturreferenten Stefan Berchtold.

Daneben habe ich mich immer auch als Anwalt für die Unterbrunner Themen verstanden. Egal, ob es um Halteverbote, Ressbach-Überschwemmung, die schwer erträgliche Verkehrssituation in der Gautinger Landstraße oder den möglichen Einfluss von Gewerbegebieten auf die Situation in Unterbrunn ging: Ich habe Anliegen, die mir vorgebracht wurden, in den Rat eingebracht. Das funktioniert übrigens zuweilen am besten, indem man Themen dezent nichtöffentlich anspricht, und nicht über Schaufenster-Anträge. In der Gautinger Landstraße gab es kleine Verbesserungen wie das Stoppschild aus Richtung Fronloh und die Querungsinsel am Ortseingang. Auch für den Expressbushalt haben wir uns lange eingesetzt. Wie schön, dass er jetzt in Unterbrunn hält!

Ein weiteres zentrales Thema für mich war die Transparenz. Ich habe regelmäßig informiert, welche Entscheidungen anstehen und wie und warum sie getroffen werden. Aktuell mache ich das vor allem in der Facebook-Gruppe „Kultur und Kommunalpolitik in Gauting“. In Sachen Transparenz und Mitbeteiligung haben wir für künftige Projekte einiges aus dem Streit um die Windkraft gelernt. Als MfG haben wir am Ende – trotz rechtlicher Bedenken – unter dem Prinzip „im Zweifel für die Mitbestimmung“ für die Zulassung des Bürgerbegehrens gestimmt.

Ich bin in Gauting aufgewachsen und wohne in Unterbrunn. Wir fühlen uns hier superwohl. Ein Dorf, das mit Käse-, Nudel- und Pastaladen, mit zwei Wirtshäusern, einem Dutzend Vereinen, Handwerkern und Gewerbebetrieben fast autark ist, und in dem der Zusammenhalt noch immer groß ist. Beim Maibaumstehlen und Bewachen, bei Christkindlmarkt und Seifenkistenrennen packen viele mit an. Die Umgehungsstraße war ein Segen fürs Dorf. Doch muss man aufpassen, dass mit neuen Wohn- und Gewerbegebieten im Westen von Gauting die Situation nicht wieder eskaliert.

Im Gemeinderat hat die MfG nach meiner Einschätzung eine wichtige Rolle gespielt. Gerade in der ersten Hälfte der Legislaturperiode gab es Konflikte zwischen den großen Parteiblöcken. Da hatte die MfG eine wichtige vermittelnde Scharnierfunktion. Es wäre daher gut, wenn es auch im nächsten Gemeinderat keine absoluten Mehrheiten, keine feste Fraktionsbildung und eine starke MfG-Fraktion gibt. Die tolle, bunte Liste von engagierten Gautingerinnen und Gautingern, die wir für die Kommunalwahl 2026 zustande bekommen haben, lässt mich hoffen, dass es auch so kommt!

Und zum Schluss noch der Hinweis: Es gibt in allen Fraktionen und Parteien, die bereits im Gemeinderat vertreten sind, starke Persönlichkeiten, die im Ort verankert und seit Jahren engagiert sind, und gute Politik machen. Die Auswahl unter den demokratischen Gruppierungen ist groß. Gerade in diesen aufgeheizten Zeiten sollte man sie nutzen und zur Wahl gehen.

Mit freundlichen Grüßen, Axel Höpner